Inszenierte Realität

Instagrammable – Ein Begriff prägt die Welt

 

InEinst galt ein Bild als tausend Worte. Heute prägt ein Begriff die visuelle Ästhetik einer ganzen Generation: „Instagrammable“. Dieser Begriff bezeichnet nicht nur eine einfache Fotomöglichkeit. Er beschreibt eine Bewegung, ein Phänomen, das sich tief in die Struktur unserer Gesellschaft eingraviert hat und das Verhältnis des Menschen zur visuellen Darstellung völlig neu definiert.

 

Wann ist ein Bild Instagrammable?

 

Instagrammable – ein Wort, das in den vergangenen Jahren eine schier unüberwindbare Präsenz erlangt hat. Was macht ein Foto „Instagrammable“? Es reicht nicht aus, ein einfaches Bild von einem Produkt oder einer Landschaft zu machen. Es muss eine spezielle Aura haben, die es aus der Masse hervorhebt. Der Bildstil, der mit Instagrammable assoziiert wird, geht über das reine Motiv hinaus. Die Welt des Instagrammable-Bildstils hat eine neue Ästhetik hervorgebracht, die sowohl einfach als auch komplex sein kann. Einerseits setzt sie auf klare Linien, Pastellfarben und minimalistische Elemente, andererseits kann sie aber auch eine Explosion von Farben und Texturen bedeuten, die den Betrachter in den Bann zieht. Es ist dieser Mix aus Simplizität und Komplexität, der das Instagrammable-Bild so attraktiv macht. Diese Entwicklung ist weit mehr als nur ein neuer Trend in der Fotografie. Sie stellt auch unsere Definition von Schönheit und Attraktivität in Frage. Vor dem Aufstieg von Instagram waren viele der heute als „Instagrammable“ geltenden Motive womöglich unscheinbar und wenig beachtet. Heute sind sie Ikonen einer digitalen Kultur, die den Wert eines Moments oder einer Kulisse an seiner Teilbarkeit und seinem ästhetischen Wert misst.

 

Der Instagrammable-Bildstil

 

Betrachtet man den Bildstil genauer, so lassen sich mehrere Trends identifizieren. Erstens ist da die Neigung zu harmonischen Farbpaletten. Ob es sich um die sanften Rosatöne eines Sonnenuntergangs oder die kühlen Blautöne einer modernen Architektur handelt – die Farben sind stets so abgestimmt, dass sie dem Auge schmeicheln und Emotionen evozieren. Zweitens, die Liebe zum Detail. Der Instagrammable-Bildstil zeichnet sich oft durch sorgfältig inszenierte Elemente aus. Es geht nicht nur darum, ein schönes Café oder einen beeindruckenden Aussichtspunkt zu fotografieren. Es geht darum, den perfekten Winkel, das richtige Licht und das ideale Arrangement von Gegenständen zu finden, um das „perfekte“ Foto zu kreieren. Schließlich ist da noch die Tendenz zur Perfektion. Fotos, die als „Instagrammable“ gelten, neigen dazu, eine idealisierte Version der Realität darzustellen. Sie zeigen uns nicht, wie die Welt wirklich ist, sondern wie sie in unseren Träumen sein könnte. Diese Bilder sind oft so bearbeitet und kuratiert, dass sie einen fast surrealen Charakter haben. Abschließend lässt sich sagen, dass der Instagrammable-Trend und sein zugehöriger Bildstil weit mehr als nur eine vorübergehende Modeerscheinung sind. Sie sind ein Spiegelbild unserer Zeit, in der das Visuelle an erster Stelle steht und in der das Teilen von Bildern zu einer eigenen Kunstform geworden ist. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich diese Ästhetik weiterentwickelt und welche neuen Trends sie in der Zukunft prägen wird. Eines ist sicher: Die Welt des „Instagrammable“ hat gerade erst begonnen, ihre Spuren zu hinterlassen.